Dringender Handlungsbedarf gegen Antibiotikamissbrauch in der Massentierhaltung
Aufruf zur konsequenten Umsetzung der Antibiotikareduktionsreform
10/31/20242 min lesen
Aufruf zur konsequenten Umsetzung der Antibiotikareduktionsreform
Ein breites Bündnis engagierter BürgerInnen und ExpertInnen fordert eine entschlossene Umsetzung des Koalitionsvertrags zur Eindämmung des Antibiotikamissbrauchs in der Massentierhaltung. Der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der Tierproduktion, insbesondere durch den Einsatz in Futtermitteln und Trinkwasser, führt zur rasanten Verbreitung resistenter Keime. Diese stellen eine ernstzunehmende Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar und beeinträchtigen die Lebensmittelsicherheit.
Multiresistente Erreger verbreiten sich entlang der gesamten Lebensmittelkette und gefährden die Gesundheit der Bevölkerung. Laut einer Lancet-Studie sterben weltweit jährlich nahezu fünf Millionen Menschen an Infektionen mit resistenten Keimen – eine höhere Zahl als durch HIV, Tuberkulose und Lungenkrebs zusammen. Die Weltgesundheitsorganisation stuft diesen Anstieg resistenter Erreger als eine der größten Bedrohungen der globalen Gesundheit ein, während die Weltbank jährliche wirtschaftliche Schäden in Billionenhöhe erwartet.
Dringende Maßnahmen zur Umsetzung der Antibiotikareduktionsreform
Eindämmung des Antibiotikaeinsatzes: Ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika ist essenziell. Reserveantibiotika, die zur Lebensrettung in der Humanmedizin eingesetzt werden, dürfen in der Tierhaltung nicht in großem Umfang genutzt werden.
Förderung tiergerechter Haltung: Tiere in kleineren Gruppen und besseren Haltungsbedingungen zeigen weniger Krankheitsanfälligkeit. Durch eine tiergerechte Haltung kann der Antibiotikabedarf in der Tierproduktion drastisch gesenkt werden.
Unterstützung für Landwirtschaftsbetriebe: LandwirtInnen brauchen finanzielle und logistische Unterstützung, um tierfreundliche Haltungsbedingungen wirtschaftlich umsetzen zu können. Förderprogramme und faire Abnahmebedingungen bieten dabei wichtige Stützen.
Transparente Kontrolle und Datenerfassung: Ein umfassendes Kontrollsystem soll sicherstellen, dass der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung überwacht und Missbrauch vermieden wird. Vorbilder wie Dänemark zeigen, dass monatliche, digital erfasste Berichte pro Betrieb Transparenz schaffen.
Appell an die Politik und Öffentlichkeit
Die Forderung nach einer konsequenten Umsetzung der Reformen zur Antibiotikareduktion findet breite Unterstützung in der Bevölkerung. Gesundheitsminister und Landwirtschaftsminister stehen in der Verantwortung, die notwendigen Schritte zur Erfüllung des Koalitionsvertrags umzusetzen und den Antibiotikamissbrauch wirksam einzudämmen.
Nur durch konsequente Maßnahmen kann eine gesunde und nachhaltige Zukunft für Mensch und Tier gesichert werden. Es ist an der Zeit, die Voraussetzungen für eine umweltverträgliche Landwirtschaft zu schaffen und die öffentliche Gesundheit zu schützen.
Marion Meyer
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